Hola, die Holunderblüten … als Gelee und mehr

Holunderblüten

Hola, die Holunderblüten! Wie alles in diesem Jahr sind auch diese fluffigen kleinen aromatischen Blütenwölkchen verflixt schnell erblüht und fast schon wieder verblüht.

Ich liebe das herrliche Holunderblütenaroma so sehr, dass es schon fast an Sucht grenzt (und das hat nix mit dem Alkohol im Hugo zu tun). Außerdem sind Holunderblüten eine sehr erschwingliche Delikatesse. Schließlich wachsen überall Holunderbüsche und die leckeren Blütendolden gibt es ganz umsonst.

Deshalb wäre es eine Schande, wenn die holden Dolden in diesem Blog keinen Auftritt bekämen.

Zumal man ja soooo viel damit anstellen kann. Leider habe ich noch nicht alles Angestellte bzw. Angesetzte durchfotografiert. Aber damit interessierte Nachahmer noch die Chance zum Nachahmen haben, liefere ich hier schon mal die Rezepte:

Holunderblüten-Gelee

15 Holunderblüten
1 Bio-Zitrone
ca. 1 Liter Wasser
1/2 Päckchen Zitronensäure
Vanillezucker oder Vanille-Essenz
500 g Einmachzucker 2:1

Die frisch gepflückten Holunderblüten vorsichtig in einer hellen Schüssel ausschütteln bis keine kleine Tierchen mehr herausfallen (auf gar keinen Fall waschen!). Dann in ein 1 Liter- oder 1,5 Liter Einkochglas stapeln und mit dem Wasser aufgießen. Die Zitrone heiß waschen und in Scheiben schneiden. Die Zitronenscheiben am Glasrand verteilen. Dann die eingelegten Blüten für 2 bis 3 Tage zum Durchziehen in den Kühlschrank stellen.

Holunderblüten

 

Nach dieser Zeit ist aus dem Wasser ein holunderduftendes Blütenwasser geworden, das natürlich erst einmal durch ein feines Sieb muss, bevor man Gelee draus machen kann. Dann das Blütenwasser in einen Topf geben, mit Zitronensäure, Vanillezucker/-essenz und dem Einmachzucker vermischen und unter Rühren zum Kochen bringen. 3 Minuten unter ständigem Rühren sprudelnd kochen lassen und dann Gelierprobe machen.

Das heiße Gelee sofort in sterilisierte Gläser abfüllen. Schraubgläser danach für 5 Minuten auf den Kopf stellen.

Ich sterilisiere meine Gläse übrigens, indem ich sie für 10 Minuten bei 120 Grad in den Backofen lege. Das hat bisher immer hervorragend funktioniert.

Man kann das Gelee auch leicht als Holunderblüten-Sekt-Gelee oder Holunderblüten-Wein-Gelee abwandeln. Dafür gießt man die Holunderblüten nur mit 500 ml Wasser auf und gibt nachher in den Kochtopf 400 ml Sekt oder Weißwein dazu.

Oder man macht gleich Holunderblüten-Zitronen-Limonade: Das Blütenwasser mit Mineralwasser gemischt, bei Bedarf mit ein paar Tropfen Stevia gesüsst und einem Minzezweig dekoriert gibt eine erfrischend-aromatische und quasi kalorienfreie Limonade! Dann bleibt freilich nix mehrs für Gelee übrig 😉

 

Holunderblütengelee

 

Holunderblüten-Essig

10 frisch gepflückte Holunderblüten
500 ml weißer Balsamico-Essig

Die Blüten wie oben beschrieben ausschütteln und in ein Glas schichten. Dann mit dem Essig aufgießen und für 2 bis 3 Wochen an einem kühlen dunklen Ort durchziehen lassen. Aromatisierten Essig durch ein Sieb in steriliserte Flaschen gießen und verschließen.

Der Essig passt hervorragend zu leichten Sommer- und Blattsalaten. Man kann sogar Erdbeeren damit marinieren.

Wichtig ist nur, dass ihr einen sanften weißen Balsam-Essig dafür nehmt und nicht irgendeine scharfe Plörre. Man muss dafür kein Vermögen ausgeben. Ich finde, der weiße Balsamessig von alnatura, den es bei dm gibt, eignet sich ausgezeichnet dafür. Wenn ihr in Italien seid, haltet mal nach dem weißen Condimento Balsamico von Bertoni Ausschau. Der ist auch ziemlich gut und immer noch bezahlbar.

 

Holunderblüten

Holunderblüten

 

Holunderblüten-Likör

Holunderblütenlikör ist einer meiner Geschenkfavoriten aus der Kategorie „Selbstgemachtes“. Dieser Likör ist so unglaublich simpel zu machen, dass ich mich immer köstlich amüsiere, wie beeindruckt die Leute sind, die ich damit beschenke.

Er ist vielfältig einsetzbar: natürlich statt Holunderblütensirup im Hugo, aber auch pur oder zum Aromatisieren von Eis oder Desserts. Im Gegensatz zum selbstgemachten Sirup ist er nicht so süß und hält sich erheblich besser.

Und so geht’s:

40 voll erblühte Holunderblüten
3 Liter Wasser
50 g Zitronensäure
1 kg Zucker
2 Packungen Vanillezucker
3 Flaschen Korn oder Wodka

Die Blüten ausschütteln und für 24 Stunden mit Wasser und Zitronensäure ansetzen. Anschließend Blüten entfernen und den Holunderansatz durch ein feines Sieb gießen. Das Filtrat mit dem Zucker, Vanillezucker und dem Korn vermischen und immer wieder durchrühren. Sobald sich der Zucker komplett aufgelöst hat, ist der Likör fertig.

Dann müsst ihr ihn in nur noch in hübsche Flaschen abfüllen und verschenken … oder selbst genießen. Eine Reifezeit benötigt der Likör nicht und er hält sich locker ein Jahr – wenn er überhaupt so alt wird 😉

Das Foto ist übrigens aus dem letzten Jahr. Würde ich heute anders machen, bin aber noch nicht dazu gekommen 😉

 

holunderbluetenlikoer