Einfach umwerfend: Paleo Schokoladenkuchen

Paleo Schokoladenkuchen

 

Ja ja, ich sehe das Grinsen auf einigen Lesergesichtern schon deutlich vor mir: Seasonette goes Paleo und als erstes postet sie einen Kuchen.

Ihr habt ja recht. Kuchen und Desserts sind sicher nicht der zentrale Punkt einer Paleo-Ernährung. Aber mir geht es ja nicht um eine In-6-Wochen-zur-Bikinifigur-Diät, sondern um eine dauerhafte Ernährungsumstellung. Und da braucht es halt auch etwas für die süßen Stunden des Lebens, das man guten Gewissens genießen kann.

Deshalb experimentierte ich auch im Feld der Paleo-Genussmittel.

Wobei der Genuss mir da mindestens genauso wichtig ist wie das Paleo. Ich bin nämlich hochallergisch gegen diese scheußlichen Gesundheitskuchen und -desserts, die konventionelle Naschereien mehr schlecht als recht imitieren und eben nicht schmecken. Genussmittel ohne Genuss haben ganz klar ihren Daseinszweck verfehlt.

Mein erstes Paleo-Kuchenexperiment (Apfelmuffins nach einem Rezept von Paleo Porn) hat sich tatsächlich auch als quasi ungeniessbarer Gesundheitskuchen übelster Sorte entpuppt. Na ja, zumindest die Enten in unserem Dorfweiher haben die drögen Dinger mit Begeisterung verspeist.

Aber der zweite Versuch war schon erfreulicher. Sehr viel erfreulicher.

So erfreulich, dass ich diesen Kuchen auch jedem Schokoliebhaber empfehlen würde, der sich gar nicht um Paleo schert.
Ein sinnlicher, feuchter Traum aus kräftiger dunkler Schokolade, gerösteten Haselnüssen und einem Hauch Honig. Wow, beim Auswählen der Fotos hätte ich gerne direkt noch ein Stück verspeist, aber der Rest des Kuchens lagert leider schon im Tiefkühlschrank.

Womit noch ein wichtiger Punkt herauszustellen wäre. Damit wir uns paleokuchentechnisch nicht falsch verstehen.

Paleo-Kuchen ist ganz sicher besser für den Körper als konventioneller Kuchen, schon allein weil er frei von Getreide, Gluten und raffiniertem Zucker ist. Er wirkt auch weniger hüftgoldfördernd, weil er im Gegensatz zu seinen mehligen, zuckrigen Kollegen nur einen moderaten Insulinanstieg auslöst.

Aber das heißt noch lange nicht, dass man sich damit den Wanst vollstopfen sollte. Erstens ist Paleo-Kuchen nicht zwangsläufig kalorienarm. Wenn er wirklich schmeckt, ist er es höchstwahrscheinlich nicht, wie zum Beispiel unser Schokoladenkuchen. Zweitens gehört es ja zu den Paleo-Prinzipien, solche „sweet treats“ in Maßen zu genießen und nicht in Massen.

Ein, zwei kleine Stückchen dieser kräftig schokoladigen Versuchung sind absolut befriedigend und ausreichend. Und diese ein, zwei Stückchen kann man dann auch wirklich mit reinstem Gewissen genießen.

Aber jetzt habe ich genug gepredigt und verrate euch mal lieber das Rezept:

 

Paleo Schokoladenkuchen

 

Superschokoladiger Paleo-Schokoladenkuchen

  • 100 g dunkle Schokolade (mindestens 70% Kakaogehalt)
  • 180 g Butter (idealerweise von grasgefütterten Rindern)
  • 2 EL Honig
  • 3 Bio-Eier, getrennt
  • 100 g geröstete, gemahlene Haselnüsse (z.B. von alnatura)
  • 1/4 TL Natron
  • etwas Kakaopulver zum Bestreuen

Ofen auf 175 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Eine 20 cm-Springform mit etwas Butter einfetten.

Dunkle Schokolade, Butter und Honig im Wasserbad schmelzen. Die Masse noch nach Belieben mit Vanille oder Tonkabohne würzen. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.

Die Eier getrennt aufschlagen: Erst Eiweiße zu einem steifen Schaum schlagen. In einer anderen Schüssel die Eigelbe zu einer schaumigen Masse schlagen. Gemahlene Haselnüsse mit dem Natron vermischen.

Die Eigelbe unter die Schokoladen-Butter-Masse rühren, dann die gemahlenen Haselnüsse. Zum Schluss vorsichtig den Eiweißschaum unterheben.

Den Teig in die Form füllen und den Kuchen ca. 50 Minuten backen. Eventuell nach etwa 35 Minuten mit einer Alufolie abdecken, damit die Decke nicht zu dunkel wird.

Aus dem Ofen nehmen, ein wenig abkühlen lassen und mit etwas zerlassener Butter oder Ahornsirup bestreichen und Kakaopulver über den Kuchen sieben.

Tipp: Die Süße des Kuchens könnt ihr über die verwendete Schokolade regulieren. Ich habe 60 g 85% Schokolade genommen und 40 g 70% Schokolade. Ich fand es für mich perfekt (aber ich esse auch kaum 70% Schokolade, weil ich sie zu süß finde). Wem das zu herb ist, der steigt lieber mit 100 g 70% Schokolade ein.

 

Paleo Schokoladenkuchen

 

Paleo Schokoladenkuchen

 

33 Kommentare zu „Einfach umwerfend: Paleo Schokoladenkuchen

  1. Yeah, der sieht super aus! Ich will demnächst mal meine Mini-Guglhupfform einweihen, müsste ja eigentlich auch irgendwie passen … hoffe ich 😉 Schokolade ist nämlich definitiv erwünscht!

  2. Liebe Jana, was für eine tolle Seite!!!
    der Kuchen sieht klasse aus und ich werde ihn diese Wochenende für 20 Leute zubereiten 😉
    Ich dachte mir einen Blechkuchen daraus zu machen, anstatt eine Springform zu verwenden…. Meinst du wenn ich die doppelte Menge verwende müsste das passen?
    Wär super wenn du das vor Freitag noch beantwortest 🙂
    Vielen lieben Dank,
    Saskia

    1. Liebe Saskia, leider ist dein Kommentar in meinem Skiurlaub und anschließender Blogfaulheit untergegangen. Tut mir sehr leid. Ich hoffe, der Schokoladenkuchen ist dir trotzdem geglückt. Das Ergebnis würde mich auch interessieren.
      Liebe Grüße,
      Jana

  3. Wow, wow, wow, liebe Jana, der Schokokuchen – Paleo – sieht ganz ganz toll aus. Ich dachte zunächst jetzt gibt’s Avocado aber nein, er wird mit tollen Mandeln und Honig gebacken, der wäre ganz sicher nach meinem Geschmack. Ich versuche mich dann auch zusammenzureißen und nur ein Stück zu naschen. 🙂
    Liebe Grüße
    Sarah

    1. Danke, liebe Sarah 🙂

      Ich bin zwar auch ein großer Avocado-Fan, aber die inhaliere ich doch lieber roh im Salat oder als Guacamole.

      Und ein zweites Mal Danke, dass du mich gerade auf einen Bug im Rezept aufmerksam gemacht hast. Ich habe mich gerade gefragt „Hä, wieso Mandeln???“ Mein Kuchen war doch mit gerösteten Haselnüssen! Der Kuchen geht natürlich auch mit Mandeln (ist im Originalrezept sogar so), aber mit den gerösteten Haselnüssen kommt noch ein Aromakick dazu und er erinnert an diese göttlichen Tartufi Neri aus dem Piemont.

      Habe das im Rezept direkt korrigiert 😉

      Liebe Grüße
      Jana

      1. Hatte ich es doch richtig gelesen. 😀 Ich hatte erst Haselnüsse geschrieben und mich dann nochmal im Rezept vergewissert.. und dann Mandeln geschrieben. Mit Haselnüssen klingt das Rezept auch super. 🙂
        Liebe Grüße
        Sarah

  4. ganz großes Kino! und wenn du den jetzt noch waagerecht aifschneidest und zwischen die beiden Hälften eine sahne mascarpone creme mit Himbeeren streichst, dann ist das Sünde! ♡
    ich weiß nicht ,ob dein paleo auch milchprodukte meidet?
    ich nehme ab und zu sahne und butter. manchmal auch quark.

    falls du lust hast, gibts bei mir heute einen notfall schnellen tassenkuchen 😀
    und ein paar wenige andere leckerchen habe ich auch noch.

    dein Rezept hier leihe ich mir gern mal zur probe aus.

    liebe grüße!
    kerstin

    1. Danke, liebe Kerstin 🙂
      Meine Paleo-Version ist nicht so super puristisch, ich orientiere mich eher an der Primal Blueprint Ernährung à la Mark Sisson. Da ich keine Lactose-Intoleranz habe, genehmige ich mir auch hier und da ein hochwertiges Milchprodukt.

      Aber auch wenn Mascarpone mit Himbeeren natürlich prima zu Schokokuchen passt, bleibt meiner für mich lieber pur. Dank der gerösteten Haselnüsse schmeckt er wie diese tollen Tartufi Neri aus dem Piemont – da muss ich gar nix on top haben 😉

      Liebe Grüße
      Jana

  5. kann man zu einem Food-Foto sagen, dass man es „sexy“ findet? ich wage mich mal soweit hinaus aus meinem Fenster. Mein Lieblingsbild ist Nr. 2 … ich stehe darauf, wenn dunkle Dinge vor dunklem Hintergrund kunstvoll abgelichtet werden 🙂 und wenn es dann noch um Schokoladenkuchen geht, dann bin ich sowieso und absolut auf Deiner Seite – ganz unabhängig vom Label: paleo, glutenfrei, vegetarisch oder zuckerfrei…

    wunderschön, liebe Jana! und mit Sicherheit mindestens genauso lecker!

    1. Oh, wenn ich zur Verlegenheit neigen würde, hätte ich jetzt einen Satz heiße Ohren, liebe Natalie.

      Ich bin immer wieder fasziniert von deinem sensiblen Fotoblick. Manchmmal scheint es, du kannst die Gedanken des Fotografen lesen. Zumindest sollte das Foto genauso werden: sinnlich, verfüherisch und so sexy wie ein Schokoladenkuchenfoto eben sein kann. Ich sage jetzt mal so frei heraus, dass ich auch sehr zufrieden damit bin (es ist auch mein Lieblingsfoto) und ich finde es toll, dass es auf dich so wirkt wie ich es mir erhofft hatte.

      Und das Beste ist: der Kuchen schmeckt auch so sexy wie er aussieht, das ist doch mal was 😉

      Deine Faszination für dunkle, toll ausgeleuchtete Motive teile ich übrigens – auf diesem Feld gibt es noch viel zu lernen und zu spielen 😉

      Liebe Grüße und ein tolles Wochenende
      (bei mir rollt morgen mit der traditionellen Vampirparty langsam der Karneval an)
      Jana

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